Richtig spritzen leicht gemacht.
Ein guter Schutz vor Hautveränderungen an der Injektionsstelle (beispielsweise Lipohypertrophien) sowie vor anderen Komplikationen in der Diabetes-Therapie ist – neben der Einmalverwendung der Pen-Nadel – eine korrekte Injektionstechnik. Deshalb haben wir für Sie an dieser Stelle viele gute Tipps zusammengestellt, die Ihnen den Umgang mit Pens erleichtern und so für mehr Sicherheit beim Injizieren sorgen.
Kurze Pen-Nadeln
Die Pennadel sollte nicht zu lang sein, damit das Hormon genau dort landet, wo es landen soll: im Unterhautfettgewebe, da dies die Voraussetzung für eine gleichmäßig zuverlässige Aufnahme und eine stabile Blutzuckereinstellung ist.
In der Regel werden dafür Nadeln mit einer Länge von 4 bis 8 Millimetern verwendet, empfohlen vom VDBD werden Nadeln von 4 bis 6 Millimetern.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie mit Ihrer Nadellänge nicht zurechtkommen, besprechen Sie das am besten direkt mit Ihrem behandelnden Arzt. Übrigens: Eine Injektion in die Muskulatur sollten Sie vermeiden, da dies sehr schmerzhaft und zu Blutzuckerschwankungen bis hin zur Unterzuckerung führen kann.
Rotation
Wechseln Sie bei jeder Injektion die Einstichstelle und injizieren Sie nie mehrmals hintereinander in denselben Punkt. Damit vermeiden Sie Gewebsveränderungen wie Lipohypertrophien.
Die neue Injektionsstelle sollte etwa 1 cm Abstand zu den vorhergehenden Stellen aufweisen. Helfen kann Ihnen dabei auch unser Rotationsschema, das Sie hier kostenlos herunterladen können.
Gut zu wissen: Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft
Die S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ist eine medizinische Leitlinie, die Ärzte sowie Menschen mit Diabetes bei ihren Entscheidungen über die angemessene Gesundheitsversorgung unter spezifischen klinischen Umständen unterstützen soll.
Zum Thema „Richtiges Spritzen“ wird in der Leitlinie folgendes empfohlen:
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Die Injektionsbereiche und Injektionsstellen sollen regelmäßig von einem Mitglied des Diabetes-Teams untersucht werden (Inspektion und Palpation). Menschen mit Diabetes sollen lernen, ihre eigenen Injektionsbereiche und Spritzstellen zu inspizieren und Lipohypertrophien zu erkennen.
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Zur Vermeidung von Lipohypertrophien soll die Injektionsstelle bei jeder Injektion gewechselt werden. Es sollen zudem die Nutzung größerer Injektionszonen und die Einmalverwendung der Nadel sichergestellt werden.
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Menschen mit Diabetes sollen nicht in den Bereich einer Lipodystrophie (Rückbildung des Unterhautfettgewebes mit Dellenbildung nach innen) injizieren.
Injektionswinkel

Injektionswinkel
Setzen Sie den Pen immer senkrecht im 90° Winkel auf Ihre Haut auf. Nur so ist sichergestellt, dass die Nadel auch tief genug in das Unterhautfettgewebe eindringt. Verwenden Sie hierbei unbedingt kurze Pen-Nadeln mit einer Länge von 4 bis 6 Millimetern.

Bildung einer Hautfalte
Um das Risiko einer Injektion in die Muskulatur zu vermeiden, sollte bei einer Verwendung von Nadeln ab 6 Millimetern oder bei Menschen mit sehr schlankem Körperbau (beispielsweise Kinder oder Teenager) eine Hautfalte gebildet werden. Beim Injizieren sollte die Nadel dabei im 90° Winkel zur Hautfalte aufgesetzt werden.
Bildung einer Hautfalte

Unterwegs
Bei Änderungen des Luftdrucks, beispielsweise auf Flugreisen, sowie bei starken Temperaturschwankungen sollte die Nadel nicht auf dem Pen verbleiben, da sich sonst Luft in der Ampulle ansammeln kann. Setzen Sie eine neue Nadel deshalb – wie übrigens auch Zuhause – immer erst direkt vor der Injektion auf.
Unterwegs
Ungeeignete Injektionsstellen
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Blaue Flecken
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Narben
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Schwangerschaftsstreifen
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Verhärtungen bzw. Fettgewebsveränderungen (Lipohypertrophien)
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Entzündungen
UNGEEIGNETE
Injektionsstellen
Geeignete Injektionsstellen:
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Linke oder rechte Bauchseite – hier wird das Hormon schnell vom Körper aufgenommen
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Linker oder rechter Oberschenkel – hier wird das Hormon eher langsam aufgenommen
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Gesäß – auch hier kommt es zu einer langsamen Aufnahme
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Bitte Beachten Sie: dehnen Sie die Injektionsbereiche unbedingt so weit wie möglich aus. Folgen Sie zudem unbedingt den Empfehlungen Ihrer Diabetesberatung. Injektionen in den Arm bedürfen darüber hinaus einer vorherigen Schulung.